Marcel DielNachdem seit dem letzten “Klartext!”-Beitrag schon einige Zeit vergangen ist und sich in dieser Zeit viel verändert hat, haben wir uns entschlossen, den Leiter der Thaliathek zu Wort kommen zu lassen. Mit Marcel Diel haben wir über den aktuellen Stand der Thaliathek gesprochen und darüber, wie es in Zukunft weitergeht und woran er gerade arbeitet.

 

 


 

Erkläre unseren Lesern bitte einmal, wer du bist.

Ich fang mal hinten an: Vor sechs Jahren bin ich als Content Manager für eBooks zu textunes gekommen, das seit 2011 zu Thalia gehört. Davor war ich fünf Jahre lang als freier Lektor und Autor tätig, habe den Literaturbetrieb und den Buchmarkt also aus mehreren Perspektiven kennengelernt.
Seit Gründung des Thaliathek-Projekts Anfang 2014 leite ich das Redaktionsteam, das für die Betreuung der teilnehmenden Buchhändler ebenso zuständig ist wie für die Pflege und Weiterentwicklung des Redaktionstools, die Qualitätssicherung der Beiträge und den Thaliathek-Blog als zentrale Informationsplattform – kurz gesagt: die ganze Input-Seite der Thaliathek.
Ende August wurde das Projekt „in die Linie überführt“, d.h. die Projektstruktur mit Projektleitung und mehreren Teilprojektteams wurde aufgelöst und das Redaktionsteam mitsamt dem Thema Thaliathek in das neu gegründete Team Owned Media in der Marketing-Abteilung integriert. Dort sind wir unter meiner Leitung nicht nur weiterhin für die Input-Seite, sondern auch für die Ausspielung der Thaliathek-Inhalte an die Kunden verantwortlich, z.B. in Gestalt des „Thalia next“-Features in der Thalia App.

Als Verantwortlicher für die Thaliathek kannst du uns sicher sagen, wie die nächsten Schritte aussehen.

Zwei Themen stehen für uns momentan im Vordergrund: zum einen die dauerhafte Motivation unserer teilnehmenden Buchhändler, um sicherzustellen, dass die Thaliathek stets aktuell und somit attraktiv für Kunden und Mitarbeiter bleibt. Zum anderen die Ausspielung der Thaliathek-Beiträge in möglichst allen Verkaufskanälen, also online, digital, mobil und stationär.

Für ersteres sind natürlich die Freiexemplare von zentraler Bedeutung; worin die Schwierigkeiten dabei genau bestehen, habe ich vor kurzem ja bereits hier erläutert. Darüber hinaus planen wir, einen spielerischen Ansatz in die Titelbearbeitung einzubringen, um für unsere Teilnehmer den Spaß daran zu erhöhen. Ich glaube nämlich, das wird uns, Thalia und der Thaliathek, auf lange Sicht mehr bringen, als immer wieder Wettbewerbe auszuloben, bei denen in erster Linie Leistung, nicht Qualität gefordert und prämiert wird. Was nicht heißen soll, dass man nicht trotzdem hier und da auch mal mit kleineren Gewinnen winken kann.

Für die Ausspielung der Thaliathek-Beiträge haben wir aktuell ein ganzes Paket von Wünschen und Anforderungen an den Online-Shop geschnürt, das im kommenden Jahr umgesetzt werden soll – angefangen bei der Einbindung des „Thalia next“-Features, also unseres Buchnetzwerks, und einer Aufwertung der Buchhändler-Profile bis hin zu einem „Geschenkefinder“, also einer auf bestimmte Anlässe zugeschnittenen Büchersuche auf Basis der Thaliathek-Empfehlungen.

Und warum ist im Webshop bisher noch nichts weiter zu sehen?

Seit einem halben Jahr testen wir das Empfehlungsband „Unsere Buchhändler-Tipps“ auf den Artikeldetailseiten. Aber das allein reicht natürlich nicht – die Thaliathek muss viel präsenter werden! An Ideen mangelt es, wie angedeutet, nicht, aber vom Konzept bis zur Umsetzung vergeht notgedrungen viel Zeit, weil Ressourcen erst beantragt werden müssen und die Unterstützung durch viele Kolleginnen und Kollegen am Standort Münster, die den Webshop entwickeln und pflegen, nötig ist. Aber die Anträge sind gestellt, die Gespräche aufgenommen, und ich bin zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr gemeinsam einiges bewegen werden.
Außerdem ist gerade das neue Thalia-Kundenmagazin erschienen, das sowohl in der gedruckten als auch in der Online-Version Beiträge von Thaliathek-Teilnehmern enthält und sukzessive erweitert werden soll. Hierfür sind auch weitere Online-Formate schon geplant. Die Thaliathek wird also für unsere Kunden wie auch unsere Buchhändler zunehmend sicht- und nutzbar!

Abgesehen von der Ausspielung der Thaliathek, an welchen Themen arbeitest du zurzeit?

Hauptthema ist für mich momentan die Sicherstellung der Freiexemplare und die Verhandlung darüber mit den Verlagen. Hier sind wir auf einem guten Weg. Da, wie erwähnt, nun auch die Output-Seite der Thaliathek in unsere Zuständigkeit fällt, haben wir die spannende Aufgabe, neue Ausspielungsmöglichkeiten und -formate für die Empfehlungen und Kurzbewertungen zu erschließen, zu konzipieren und zu testen. Hier wollen wir ein vielfältiges und attraktives Angebot schaffen, das nicht nur unsere Kunden inspiriert, sondern auch unsere Buchhändler motiviert und stolz darauf macht, an diesem einzigartigen Projekt teilzunehmen. Letztlich aber muss der Aufwand in einer gesunden Relation zum Nutzen stehen, weshalb auch das Thema Erfolgsmessung ganz oben auf meiner Agenda steht. Das heißt, wir müssen uns überlegen, wie wir den Nutzen der Thaliathek messen können, indem wir beispielsweise den Weg des Kunden vom Aufruf einer Empfehlung in der Thalia App oder im Webshop bis hin zum Kauf des empfohlenen Artikels (die sog. „customer journey“) nachvollziehen und daraus die Umsatzrelevanz der Thaliathek ableiten. Diese Werte wiederum lassen sich z.B. durch Werbemaßnahmen positiv beeinflussen – und nicht zuletzt deshalb sind wir im Marketing nun auch ganz gut aufgehoben, meine ich.


 

Vielen Dank, Marcel, für die Beantwortung unserer Fragen!

Sie wollen als nächstes Klartext reden? Dann senden Sie uns eine E-Mail an thaliathek@thalia.de. Wir befragen Sie gerne!