Wer sind eigentlich die Gewinnerinnen des Thaliathek-Wettbewerbes? Wie haben sie es geschafft, so viele Punkte zu erreichen, und wie ist ihre Meinung zur Thaliathek fernab vom Wettbewerb?
Das haben wir Melanie Winkler und Vanessa Pludra in der letzten Woche gefragt.

 

Klartext_mit_Gewinnern


 

31.672 und 40.443 Punkte im Thaliathek-Wettbewerb – eine super Leistung! Was uns jetzt natürlich brennend interessiert: Wie haben Sie das geschafft?

Melanie Winkler: Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Ich saß fünf Wochen lang – ich muss zugeben, bei der Verlängerung habe ich ein bisschen geflucht – jede einzelne freie Minute am Rechner. Familie und andere Freizeitaktivitäten mussten dann eben mal zurückstehen. Es war wirklich ein Sog, eine Art Sucht für mich. Mein Mann sagte treffenderweise eines Tages: “Siehst du, nun weißt du mal, wie es zu PC- oder Online-Spiele-Süchten kommen kann.”
Teilweise habe ich sogar dual gearbeitet: Laptop auf den Knien und Tablet neben mir. Damit hat man sich die zum Teil recht lästigen Wartezeiten verkürzt. Nachher wurde es einfacher, die technischen Fehler waren ja dann weitgehend behoben, da reichte der Laptop. War anstrengend, hat aber auch richtig Spaß gemacht.

Sicherlich ist meine lange Zeit im Buchhandel hilfreich. Die Titelkenntnis ist schon recht umfangreich. Das hat mich tatsächlich am meisten fasziniert: Was man selbst so alles kennt, und wie viele ältere Titel längst von der eigenen Festplatte gelöscht sind, durchaus aber wieder auftauchen, wenn man drauf angesetzt wird.

Vanessa Pludra: Mit viel Motivation und sehr wenig Freizeit. 🙂 Ich war gerade in den ersten zwei Wochen sehr motiviert und habe mit den beiden Plätzen nach mir täglich um Platz 1 gekämpft. Freizeit war da wirklich ein Fremdwort. Dabei hatte ich natürlich die Chance viele Verknüpfungen zu machen und Titel aus dem Arbeitsvorrat zu bewerten, die später schon ausreichend bewertet wurden. Die ganze Arbeit hat sich dann am Ende für mich ausgezahlt.

Was motiviert Sie dazu, auch nach Ende des Wettbewerbes weiter fleißig Titel zu bearbeiten?

Melanie Winkler: Das sind zwei Dinge: Ich denke, diese Art des Bewertens fördert das eigene “vernetzte” Denken. Ich habe mich während des Wettbewerbs oft über Verknüpfungen von Kollegen geärgert – sorry, aber es muss nochmal gesagt werden –, die total unsinnig sind. Ich bin der Meinung, wir bauen da eine richtig gute App auf, und die soll möglichst professionell sein. Das heißt, man muss über jede Verknüpfung schon einmal einen Moment nachdenken. Es bringt überhaupt nichts, zu denken: „Och, der Hjorth/Rosenfeld ist ja ‘n Krimi, den verknüpfe ich mal mit Baldacci.“ Oder auch mit Håkan Nesser als anderem nordischen Autor. Das ist unsinnig, weil die jeweils total unterschiedlich schreiben und eine andere Zielgruppe interessieren.

Der zweite Punkt ist natürlich, dass ich mir Freiexemplare herunterladen kann. Das ist einfach toll: Ich lade mir nun mitunter auch einmal Sachen herunter, die mich marginal interessieren, in die ich aber doch mal einen Blick werfen möchte. Großartig! Ich schätze, das ist auch der größte Anreiz für alle Kollegen. Ich jedenfalls konnte so schon wieder eine Mitarbeiterin gewinnen, die sich aus diesem Grund jetzt auch an der Thaliathek beteiligen möchte.

Vanessa Pludra: Mir macht die Arbeit an der Thaliathek einfach Spaß. Ich hatte auch ein Rezensionskonto auf thalia.de und auch dort habe ich immer wieder gerne Rezensionen geschrieben. Außerdem finde ich das ganze Projekt an sich wirklich sehr interessant und möchte es so mit meiner Arbeit unterstützen. Und ich kann nicht lügen: Die Freiexemplare sind natürlich auch für mich ein sehr großer Anreiz.

Warum lohnt es sich Ihrer Meinung nach an der Thaliathek teilzunehmen, und welchen Tipp würden Sie Ihren KollegInnen mit auf den Weg geben?

Melanie Winkler: Wie gesagt, es ist eine sehr gute Übung im vernetzten Denken, und man bekommt eine Menge Lesestoff. Toll! Tipps hab ich eigentlich nicht, ich kann nur sagen:  Es macht wirklich Spaß, daran mitzuarbeiten. Und es geht super schnell, so dass man nicht viel private Zeit opfern muss. Für die vielen guten Bücher, die man dafür bekommt, lohnt sich das doch allemal.

Vanessa Pludra: Die Thaliathek ist meiner Meinung nach ein großartiges Projekt, um den Vorteil des stationären Buchhandels, also die persönliche Beratung, auch auf unser Onlinegeschäft zu übertragen. Und ich finde es super, dass hinter den Empfehlungen nicht nur irgendwelche automatischen Algorithmen, sondern echte Menschen stehen, die viel Aufwand und Herz in diese Arbeit gesteckt haben. Deshalb hoffe ich, dass wir alle fleißig weiterarbeiten, damit wir zeigen können, was der Buchhandel so alles leisten kann.

Zu guter Letzt: Europa ruft! Wo  soll die Reise denn hingehen?

Melanie Winkler: Tja, eigentlich wollten wir nach London. Ist aber leider keine Option bei der Smartbox. Nun denken wir um und werden wohl Barcelona unsicher machen. Aber das wird erst im nächsten Jahr passieren, dieses Jahr stehen die Urlaubspläne glücklicherweise schon.

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal beim Redaktionsteam bedanken! Ich finde, Sie alle haben da eine tolle Arbeit geleistet, zeitnah hilfreiche Antworten gegeben und alles rundum gut organisiert. Danke schön dafür.

Vanessa Pludra: Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Ich reise sehr gerne und würde gerne ein Land besuchen, wo ich noch nie gewesen bin. Im Moment zieht es mich gerade sehr stark nach Portugal. Ich wette, Lissabon oder Porto sind wunderschön.


 

Herzlichen Dank an Melanie Winkler und Vanessa Pludra für die Beantwortung unserer Fragen!

Sie wollen als nächstes Klartext reden? Dann senden Sie uns eine E-Mail an thaliathek@thalia.de. Wir befragen Sie gerne!